DIE SIEBTE SAITE

Ein Kammerspiel in Prosa von Roberto Legnani

Ein Konzertabend. Eine Frau mit einer Viola da Gamba. Ein Händedruck, der sich entzieht wie ein Ton, der nicht erklingen will.

 

Aus einer flüchtigen Begegnung wächst eine leise Erschütterung im Innern eines erfahrenen Musikers – ein kaum sichtbarer Riss zwischen Nähe und Abstand. Zwischen Klang und Projektion, Erinnerung und feiner Erotik beginnt ein stiller Prozess: zart, schmerzlich, ironisch, zutiefst musikalisch.

 

Doch seinen Anfang nimmt alles in einem unscheinbaren Moment: in einer zufälligen Begegnung im Supermarkt.
Dort steht der „Magier der Gitarre“ plötzlich vor einem Komponistenkollegen, der sich an nichts mehr erinnert – und ihn dennoch, wie aus einer inneren Regung heraus, zu diesem Konzert einlädt. Ohne diesen Augenblick zwischen Kühlregal und Gemüse gäbe es diesen Abend nicht.

Ein kurzer Blick – und ein Spiegel, der zeigt, wie fragil die Linien des Lebens sind und wie fein die Töne, die uns tragen.

In dieser Spannung zwischen äußerer Ruhe und innerer Musik entfaltet sich das Kammerspiel:

ein Gleichgewicht aus Andeutung und Klarheit, aus Versuchung und Selbstbeherrschung. Ein Werk über Reife, über den schmalen Grat zwischen Begehren und Bewusstsein – und darüber, wie heilsam es ist, nicht jedem flüchtigen Zauber nachzugeben. Ein stilles Spiel aus Ironie, Menschlichkeit und dem Wissen, dass jeder Ton eine Entscheidung ist.

 

DIE SIEBTE SAITE – eine poetisch verdichtete Novelle über Wahrnehmung und Versuchung, über das gute Werk, das aus der Stille wächst – dort, wo nichts Lautes geschieht und doch alles klingt.

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Sprecher: Thomas Sári
Text, Musik, Akustisches Ambiente & Regie: Roberto Legnani
Violoncello: Ariana Burstein
 

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