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Blick hinter die Kulissen - Zeit des langen Schweigens
 

 

Liebe Konzertfreunde, sehr geehrte Damen und Herren, 

tagtäglich wird genug Negatives durch die Medien verbreitet. Dem wollten wir uns nicht auch noch anschließen, deshalb übten wir uns in Zurückhaltung. Daraus wurde ein langes Schweigen. Aufgrund vieler Nachfragen habe ich mich jetzt entschlossen, Ihnen in aller Kürze zu schildern, was sich seit der letzten Konzertfreunde-Mail ereignet hat:
 
Wie Sie sich vielleicht erinnern, mussten wir vor einem Jahr wegen einer Eigenbedarfskündigung in das ferngelegene Wendland umsiedeln. Leider wurden wir unter falschen Tatsachen in das Mietverhältnis in Lanze/Wendland gelockt. Anfänglich schwärmten die Vermieter - alternativ gealterte Hippies - von ihrer friedlichen Gesinnung, darüber, dass im Wendland nie gestritten wird, dass es das Wort „Angst“ nicht gäbe ... Lachen und mit Holz heizen, das ist die ökologische Einstellung im Wendland. So wurden wir schon im Dezember 2020 zu einem angeblich besseren „Heizverhalten“ angefeuert. „Heizung bitte nur noch in Notfällen.“
 
Noch im Frühjahr ahnten wir nicht, in welche Falle wir getappt waren.
 
Seit dem 11. Mai 2021 müssen wir uns perfider antisemitischer Angriffe seitens unserer Vermieterin erwehren. Sie macht uns mitverantwortlich, weil Israel sich gegen den Raketenbeschuss der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen wehrte. Sie und ihr Lebenspartner - vermeintlich linksliberaler Gesinnung - entpuppten sich als pro-palästinensische Antisemiten. Gleichgesinnte aus dem kleinen Dorf Lanze beteiligten sich am Mobben und drohten auch schon mit körperlicher Gewalt. Inzwischen liegt dieser Fall bei der Staatsanwaltschaft zur Bearbeitung. Weil die Gesetzgebung in Deutschland weder Mobbing noch verbalen Antisemitismus als eine strafbare Handlung anerkennt, steht selbst die Polizei diesen Gegebenheiten ohnmächtig gegenüber.
 
Mit einer Abmahnung wurden wir in unserer Berufsausübung behindert und genervt, indem die Vermieterin unser Musizieren auf 2 bis 3 Stunden pro Tag einschränken wollte - obwohl uns vor Mietvertragsabschluss versichert wurde, dass wir hier Tag und Nacht musizieren können, ohne jemanden zu stören. Durch die akustische und bauliche Beschaffenheit der von uns bewohnten Doppelhaushälfte ist es geradezu unmöglich, dass unsere Musik die Nachbarschaft stören könnte.

Da wir uns in unserer Berufsausübung ständig gestört und behindert fühlten, sahen wir schon im Mai 2021 keine andere Möglichkeit, als so schnell wie möglich ein neues Zuhause zu finden, was uns jedoch erst in den vergangenen 2 Wochen gelungen ist.
 
Vor ca. 2 Monaten hatte ich eine wundersame Begegnung: Nach einer langen Wanderung, die ich aus lauter Verzweiflung machte, ist mir „zufällig“ ein hilfsbereiter Mensch über den Weg gelaufen. In ihm begegnete ich nach Monaten dem ersten vernünftigen "Wendlander". Durch seine persönlichen Kontakt-Empfehlungen sind einige erfolgreiche Wohnungs- und Hausbesichtigungen zustande gekommen.
 
Am 7. Oktober werden wir unseren zweiten aufwendigen Großumzug innerhalb eines Jahres haben. Der neu gewonnene Optimismus, die Vorfreude, dass wir all unsere künstlerischen Aufgaben Mitte Oktober fortsetzen können, geben Kraft für die nächsten Herausforderungen.
 
Die Sache mit der Pandemie war schon eine der heftigsten Lektionen - auf noch schlimmere Dinge, wie das Mobbing, waren wir nicht vorbereitet. Inspiriert durch Marc Aurels "Selbstbetrachtungen" üben wir uns künftig, noch besser auf das Gegenwärtige vorbereitet zu sein.
 
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Roberto Legnani - 19. September 2021

P. S. Ulla Cunningham wurde für spezielle Aufgaben in das Caritas-Archiv nach Freiburg gerufen, sie arbeitet dort noch bis Anfang November. Danach kommt sie rechtzeitig ins niedersächsische Wendland zurück, um unsere organisatorischen Arbeiten mit ihrem Presse- und Tourneebüro zu unterstützen.

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